Fangen wir mit den Schotter-Preisen an. Gefühlt ist Gleisschotter ähnlich teuer wie Druckerfarbe, zwei Beispiele:

Bei Firma B. kosten 230 g Schotter rotbraun zwischen 1,35 und 1,75€; kauft man online, muss man die Versandkosten noch dazu rechnen. Das ergibt einen Kilo-Preis von ca. 5,90€ bis 7,20€.

Bei Firma N. kosten 200 g Schotter rotbraun 4,95€ UVP. Umgerechnet auf 1 kg wären das stolze 22,95€.

Für eine Anlage kommen da schon ein paar Euro zusammen, wenn man nicht auf fertig geschotterte Gleise ausweicht – aber auch die wollen bezahlt sein. Und deren Optik – siehe Spartipp 1.

Diese Preise haben dazu geführt, dass wir uns nach Alternativen umgesehen haben und wir sind fündig geworden!  In Geschäften für den Heimtierbedarf stießen wir auf

Nano Garnelenkies“ der Firma Dennerle.

Absolut überzeugend und vom Modellbahnschotter bekannter Anbieter optisch kaum zu unterscheiden. Wohl aber im Preis: 2 kg Garnelenkies kosten ca. 8€!

Nachdem wir nun den Schotter preisgünstig gekauft haben, müssen wir ihn „nur“ noch auf die Gleise bringen: Ob wir das mit einem kleinen Löffel machen oder mit einem Trichter oder oder – jeder hat seine eigene Methode, es geht auf jeden Fall langsam voran und eine ruhige Hand ist unerlässlich. Und liegen die Gleise ungünstig, kann sich auch schon mal der Rücken melden…

Wir verwenden seit einiger Zeit im Verein eine Schotterhilfe, die u.a. angeboten wird von www.digitalzentrale.de (ca.28€; im Set ist je eine Schotterhilfe für Gleisbett ohne Böschung und mit Böschung). Das Gehäuse ist aus stabilem Kunststoff und das kleine Bürstchen hilft beim Verteilen des Schotters.

Nach dem Einsatz der Schotterhilfe ist nur noch ein wenig Nacharbeiten mit einem weichen Pinsel nötig, um den eingebrachten Schotter verteilen. Lassen Sie sich die Schotterhilfe von den Kollegen der N-Anlage erklären und probieren Sie sie dort aus.

Es gibt auch Schotterhilfen mit Metallfahrwerk von anderen Herstellern – bitte beachten Sie die Preisunterschiede!

Nachteil:

Hat man das Ende der einzuschotternden Strecke erreicht und es befindet sich noch Schotter im Gerät, dann läuft dieser Restschotter beim Hochheben leider aus – also besser wenig Schotter einfüllen oder man muss das „Häufchen“ eben entfernen. Lästig, aber der Vorteil des schnellen Arbeitens wiegt dies m.E. auf.

 

Nach dem Verteilen des Schotters muss er noch verklebt werden. Bewährt hat sich bei uns die Weißleim-Methode:

Sie brauchen

Weißleim, Angebote aus dem Discounter sind absolut in Ordnung (bitte KEINEN wasserfesten Leimverwenden; wenn Sie damit verklebten Schotter irgend wann einmal entfernen wollen, haben Sie bei wasserfestem Kleber ein Problem – ein festes Problem),

Wasser        und ein paar Tropfen

Spülmittel      (auch hier ist das Produkt und seine Farbe egal)       und eine

Kunststoffspritze (ohne Kanüle) aus der Apotheke ( ich bevorzuge die Größe 10 ml, die liegt gut in der Hand und der Auftrag ist leicht dosierbar)

 

Mit dem Wasser den Weissleim stark verdünnen und dann die 3-4 Spülmitteltropfen einrühren – keine Angst, wenn das Gemisch farbig ist, beim Trocknen verschwindet die Färbung völlig. Dann das Gemisch mit der Spritze GROSSZÜGIG auf dem Schotter verteilen und über Nacht trocknen lassen – das Ergebnis ist ein festes, unsichtbar verklebtes Schotterbett.

Bitte nicht vergessen: Es kann trotz aller Sorgfalt Kleber auf die Schienen geraten und das behindert den Stromfluss erheblich. Also nach dem Trocknen des Klebers die Schienenköpfe reinigen.

Auch das sollten Sie nicht vergessen: Der Schotter sollte nicht höher sein als die Schwellen. Unter manchen Fahrzeugen reichen Bauteile sehr weit nach unten (innen wie außen) und die können dazu führen, dass das Fahrzeug an zu hohem Schotter hängen bleibt oder die Stromaufnahme unterbrochen wird. Sie sollten deshalb nach dem Trocknen unbedingt Probefahrten unternehmen.

Fehler gemacht?

Ein Umbau steht an und sie wollen das Gleis wieder verwenden? Da Sie (hoffentlich) keinen wasserfesten Weißleim verwendet haben, können Sie das auszubauende Gleisstück nass machen, das Wasser ein wenig wirken lassen und den Schotter ohne Probleme entfernen (nicht wegwerfen, kann man wieder verwenden! Man muss ihn nur trocknen und die größeren Bröckchen aussortieren).